Hessische Staatskanzlei

Strategiepapier für den Finanzplatz Frankfurt verabschiedet

Das Hessische Finanzplatzkabinett hat sich in einem gemeinsamen Strategiepapier auf eine enge Abstimmung zu den Themen Standortbedingungen, Risiko und Regulatorik, Innovation und Start-ups, Sustainable Finance, Wissenschaft und Bildung sowie Marketing und Kommunikation verständigt.

Auch eine entsprechende Charta zur Zusammenarbeit beschlossen die Mitglieder beim zweiten Spitzentreffen von Politik und Finanzwirtschaft am Donnerstag in der Wertpapierbörse in Frankfurt. Gemeinsames Ziel ist es, die führende Position des Finanzplatzes Frankfurt zu festigen und auszubauen. Das Finanzplatzkabinett war im Februar 2025 erstmals zusammengekommen.

Finanzplatz Frankfurt stärken und zukunftsfähig aufstellen

Ministerpräsident Boris Rhein, unter dessen Führung das Spitzengremium tagte, hob die Bedeutung des Finanzstandorts hervor und verwies auf die Chancen. „Wir stehen an einer finanzpolitischen Zeitenwende. Die globalen Finanzmärkte sind auf der Suche nach einem neuen Anker. Das ist eine historische Chance für den Euro und den Finanzplatz Frankfurt. Die Zukunft Deutschlands und seiner Wirtschaft wird entscheidend von der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft seiner Finanzindustrie abhängen. Der Finanzplatz Frankfurt ist das Herz dieser Industrie. Wir sind Team Finanzplatz Frankfurt“, sagte der Regierungschef.

Mit dem im Februar veröffentlichten Chancenpapier haben wir einen ersten Schritt getan und ein wichtiges Signal an die Politik in Berlin und Brüssel gesendet. Mit der Finanzplatzstrategie gehen wir diesen Weg konsequent weiter.

Boris Rhein Ministerpräsident

Das Strategiepapier legt den Fokus auf Schritte, die unabhängig von Dritten gemacht werden können oder geeignet sind, um auf relevante Entscheidungsträger einzuwirken. Das Papier umfasst sechs Handlungsfelder: Standortbedingungen, Risiko und Regulatorik, Innovation und Start-ups, Sustainable Finance, Wissenschaft und Bildung sowie Marketing und Kommunikation. Ministerpräsident Rhein sagte: „Wir brauchen attraktive Standortbedingungen, um hochqualifizierte Fachkräfte, Kapital und Institutionen für den Finanzplatz zu gewinnen und zu binden.“ Dafür sei es wichtig, eine bessere Willkommenskultur für Unternehmen und Fachkräfte zu etablieren und bürokratische Hürden zu senken. Um die Zukunft des Finanzplatzes zu stärken, sei es außerdem wichtig, Frankfurt als Standort für Schlüsseltechnologien zu positionieren. Die Finanzplatzstrategie leiste einen wichtigen Beitrag, um solche Vorhaben konsequent voranzutreiben. „Eine Finanzplatzstrategie, die von so einer breiten Allianz an Finanzinstituten und wissenschaftlichen Einrichtungen gemeinsam mit der Politik getragen wird, ist ein Meilenstein für unseren Finanzplatz“, sagte der Ministerpräsident.

Die Stärke des Finanzplatzes speist sich auch daraus, dass wir im Dialog sind und an einem Strang ziehen – für mehr Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze.

Boris Rhein Ministerpräsident

Finanzplatzstrategie legt Fundament für gezielten Ausbau

Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori lobte ebenfalls die gemeinsamen Anstrengungen für den Finanzplatz Frankfurt: „Seit der letzten Sitzung des Finanzplatzkabinetts konnten wir wertvolle Impulse setzen und Fortschritte erzielen. Mit der heute präsentierten Finanzplatzstrategie und ihren konkreten Maßnahmen in den entscheidenden Handlungsfeldern legen wir das Fundament, um Frankfurts Rolle als führenden kontinentaleuropäischen Finanzplatz gezielt auszubauen und nachhaltig zu stärken“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und ergänzte: „Besonders hervorheben möchte ich das außergewöhnliche Engagement aller Beteiligten, die mit Leidenschaft und Expertise über Monate hinweg an diesem Strategieprozess mitgewirkt haben. Die breite Einbindung einer Vielzahl von Akteuren am Finanzplatz war nicht nur Grundlage für dieses Papier, sondern ist Ausdruck unseres gemeinsamen Anspruchs, den Finanzstandort Frankfurt gemeinsam in eine erfolgreiche und innovative Zukunft zu führen."

Finanzminister Alexander Lorz sagte: „Das heutige Finanzplatzkabinett ist der Startschuss für ganz konkrete Projekte. Eines davon: Wir arbeiten gemeinsam mit der Goethe-Universität und dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen an einer App, mit der wir die Finanzkompetenz in den hessischen Schulen noch intensiver fördern können und werden. So stärken wir den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Hessen und damit eine wichtige Voraussetzung für einen weiterhin erfolgreichen Finanzplatz.“